Aufgrund steigender Schülerzahlen sowie geänderten pädagogischen Anforderungen wurden bei der Primarschule der Gemeinde Otelfingen auf dem Areal Bühl zusätzlicher Schulraum und Umbauten nötig. Die veränderten Normanforderungen in Bezug auf die Erdbebensicherheit von Gebäuden erforderten zudem eine Ertüchtigung der bestehenden Tragstruktur.
Die normgemässe Erdbebensicherheit des dreigeschossigen Gebäudes, welches im EG und im OG vorwiegend aus Mauerwerkswänden besteht, war nicht gewährleistet. Deshalb wurden im Zuge der Umbauarbeiten über alle drei Geschosse drei Betonwandscheiben eingebaut, welche die Horizontalkräfte in den Baugrund abtragen. Besonders dabei war, dass zwei der Wände im UG in Luftschutzräume zu liegen kamen. Es musste darauf geachtet werden, dass die Funktionstüchtigkeit und Tragsicherheit der Luftschutzräume weiterhin gewährleistet bleibt. Neben den zusätzlichen Betonwänden mussten bei den Mauerwerkswänden Stahlwinkel an die Decke montiert werden, um die Wände im Erdbebenfall zu halten.
Für die behindertengerechte Ausgestaltung der Gebäude wurde ein Lift in die bestehende Tragstruktur eingebaut. Dazu mussten eine Liftunterfahrt, neue Wandstürze sowie Deckendurchbrüche erstellt werden. Durch die Umgestaltung der Räume wurde der Abbruch einer tragenden Mauerwerkswand notwendig. Damit die Tragsicherheit gewährleistet blieb, mussten vorgängig CFK-Lamellen an die Decke geklebt werden.
Die Umbauarbeiten mussten während der fünfwöchigen Sommerferien erfolgen, wozu eine minutiöse Planung erforderlich war.
Die Mehrzweckhalle musste in Gebäudelängsrichtung bezüglich Erdbebensicherheit ertüchtigt werden. Dazu wurde das Gebäude auf der Höhe der Decke über EG mit dem Neubauteil des Trakt L verbunden, wodurch die Erdbebenkräfte über dessen Stabilisierungswände in den Baugrund abgetragen werden können. Weil die Erdbebenstabilisierung in Gebäudequerrichtung in Ordnung war und auch sonst keine Umbauten geplant waren, mussten mit dieser Lösung keine Eingriffe in der Mehrzweckhalle vorge-nommen werden.
Der Trakt L beherbergte vor den Eingriffen im EG ein Hallenbad mit Garderoben, im UG die zugehörige Technik und im OG eine nicht mehr genutzte Abwartswohnung. Im Zuge der Umbauarbeiten wurde das Obergeschoss abgebrochen, das Erdgeschoss mit Schulräumen erweitert und ein neues Obergeschoss mit Schulzimmern und Lehreraufenthaltsräumen erstellt. Der Hallenbadteil inklusive Garderoben blieb bestehen.
Die neue Decke über OG wurde mit 13 m langen, vorfabrizierten Rippenplatten ausgeführt, welche das darunterliegende, bestehende Schwimmbad überspannen. Für die Lastabtragung wurden damit trotz schlanker Deckenkonstruktion keine Zwischenabstützungen auf der schon stark ausgenutzten Schwimm-hallendecke erforderlich. Im Bauzustand musste keine Spriessung für die Deckenschalung eingebaut werden. Zudem konnte eine kurze Bauzeit erreicht werden. So konnte eine wirtschaftliche Lösung ausgeführt werden.