Auf der Furka-Bergstrecke befinden sich fünf Tunnels, welche von 1916 bis 1926 erbaut wurden. Die Verkleidung der Tunnels spiegelt die geologischen Verhältnisse und die Bauetappen wieder. Der Kehrtunnel Gletsch (450 m) ist über das Gros der Strecke unverkleidet (Fels). Der 1'874 m lange Furka Scheiteltunnelkennt unterschiedliche Auskleidungstypen (Natursteinmauerwerk, Tunnelsteine, Stampf- / Ortbeton). Die drei Senntumstafeltunnels (39 m, 78 m, 77 m) schliesslich sind oberflächennah in einem Lawinenhang gebaut. Das Gewölbe ist mit Bruchsteinmauerwerk und Tunnelsteinen verkleidet. Die Rothpletz, Lienhard + Cie AG hat als Mitglied der «DFB Expertengruppe Tunnel» den Auftrag, den Zustand der Tunnels zu erfassen und zu beurteilen (gemäss SIA 269 Anhang A). Die Beurteilung erfolgte unter Berücksichtigung der möglichen Schäden an der Infrastruktur und Personenschäden (Gefährdungsbilder) sowie der Schadensentwicklung .Dies erlaubt der DFB Furka-Bergstrecke AG eine gezielte Instandsetzung/ -haltung der Tunnel.
Die Rothpletz, Lienhard + Cie AG unterstützt die DFB Furka-Bergstrecke AG bei der Vertretung ihrer Beurteilung der Sachlage gegenüber Dritten, z.B. dem Bundesamt für Verkehr
Ziel der strategischen Planung ist im vorliegenden Fall die Schaffung eines Finanzplans zur Instandsetzung der ca. 2.5 km Tunnel auf der Furka Bergstrecke. Hierfür ist das grundlegende Instandsetzungskonzept festzulegen, Lichtraumverletzungen zu identifizieren und der wirtschaftlichste Instandsetzungszeitpunkt festzulegen. Wo notwendig, werden „Sofortmassnahen“ realisiert und / oder ein Monitoring betrieben. Auf Basis der strategischen Planung werden in den kommenden Jahrzehnten die Tunnels bedürfnisgerecht und gesamtheitlich instandgesetzt.
Basierend auf der Zustandsbeurteilung werden Zonen, in welche eine zeitnahe Intervention erforderlich ist, vorgezogen und Übergangsmassnahmen realisiert. Das Ziel ist, die Tragsicherheit bis zur Umsetzung der Massnahmen aus der strategischen Planung zu gewährleisten. Im Senntumstafeltunnel III wurde im Sommer 2023 ein Teil der Kalotte in den anstehenden Felsen rückverankert. Vorhandene Ausbrüche wurden mit Betonplomben verfüllt, um die lokale Tragfähigkeit des Gewölbes zu gewährleisten.