Der 570 m lange, 1874 in Betrieb genommene Doppelspurtunnel liegt zwischen Bissone und Maroggia entlang des Luganersees. Im Rahmen des Gesamtprojektes 4m-Korridor Basel – Chiasso/Ranzo wurde im Tunnel Maroggia unter Verzicht auf eine Sohlabsenkung der Querschnitt unter Betrieb einseitig aufgeweitet, um ein grösseres Lichtraumprofil zu gewährleisten. Bei dem Objekt ist der Bahnbetrieb über die gesamte Bauphase auf einem Gleis aufrecht zu erhalten.
Das Projekt sah vor, dass das bestehende Mauerwerk bis fast an die Firste abgebrochen, während das verbleibende Gewölbe über dem Betriebsgleis auf einem im Voraus erstellten rückverankerten Stahlbetonbalken, dem sog. Ankerriegel, gestützt wird. Die Gewölbestabilität wurde vorgängig mittels Injektionen verbessert, für die Ausbruchsicherung wurden systematisch Anker und eine Spritzbetonschale eingebaut. Anschliessend wurde das Gewölbe in Ortbeton hergestellt.
Die Arbeiten erfolgten unter sehr engen Platzverhältnissen ab Bauzug mit Schutzwand, um den Bahnbetrieb auf dem benachbarten Betriebsgleis sicher aufrecht zu erhalten. Der einseitige Abbruch des Tunnelgewölbes fand in einer einseitigen Sperrung des Doppelspurtunnels für eine Bauzeit von etwa 1.5 Jahre statt.