Zum Erreichen dieser Ziele müssen insgesamt 10 über- oder Unterführungen verlängert oder neu gebaut werden. Rund 5.0 km lange Stützmauern und Steinkorbwände müssen erstellt werden. Die grösste ist 2 km lang, bis 8 m hoch und kragt über die parallele Kantonsstrasse aus. Das Projekt umfasst 4.1 km neue bzw. erhöhte und verschobene Lärmschutzwände. Kleinere, aber nicht unwichtige Elemente, wie die 14 alle Fahrbahnen überspannenden Signalbrücken, zahlreiche Signale, Schächte, Kabinen, dienen zur Erfüllung der Anforderungen an eine zeitgemässe Verkehrsleitung.
Die Neutrassierung an Ort bedeutet Achsverschiebungen (Vermeiden Felsanschnitt und Konflikt mit Felsankern; Abbruch bestehender Lärmschutz Süd) und Quergefällsänderungen mit Höhenanpassungen bis zu 60cm. Dies bedingt auch grosse Dammverbreiterungen und Hanganschnitte, das Verschieben von ca. 2.5 km Flurwegen, 13 km neue Fahrzeugrückhaltesysteme inkl. Leitmauern bei Brückenpfeilern und unzählige Einzelanpassungen.
Zur zeitgemässen Ableitung des Strassenabwassers werden ein komplett neues Entwässerungs- und Sickerwassersystem sowie 8 Behandlungsanlagen (SABAs) realisiert. In der Verzweigung Härkingen wird künftig Strassenabwasser nach der Reinigung versickert. Andernorts kommt moderne Technik zum Vorklären (Lamellenabscheider) und Filterbecken mit speziellem Adsorbermaterial zur Behandlung zum Einsatz.
Die Ingenieurgemeinschaft ist auch mit verschiedensten unterstützenden Aufgaben betraut, wie unter anderem der Notfallkonzeption und der minutiösen Planung der Verkehrsführung für 9 Hauptbauphasen inkl. Baustellensignalisation, Notzufahrten und Nothaltebuchten. Für die Notfall- und Unterhaltsdienste werden 70 spezielle Mappen erstellt mit Plänen, Listen und Skizzen, die für jede Bauphase wieder neu angepasst werden müssen.
Bereits ab 1999 wurde ein generelles Projekt für den Ersatz der defekten und holprigen Betonpiste erstellt. 2001 erhielt die Ingenieurgemeinschaft BESO unter der Federführung von Rothpletz, Lienhard + Cie AG vom Kanton Solothurn den Auftrag für einen Belagsersatz mit dem Ziel die Ausführung im 2005 fertiggestellt zu haben. Das Projekt hat sich dann aber komplett gewandelt, es wurde neu auf einen 6-Streifen-Ausbau erweitert und mit dem Teil im Kanton Aargau ergänzt. Die öffentliche Auflage 2007 führte zu ca. 140 Einsprachen (einzelne davon scheiterten erst 2010 vor Bundesgericht), 2008 wechselte der Bauherr, neu ASTRA anstelle der Kantone und 2009 konnte das Detailprojekt dem ASTRA erstmals eingereicht werden. Ein revidiertes Detailprojekt mit neuen Vorgaben des ASTRA wurde 2010 eingereicht und genehmigt. Die Vorarbeiten starteten im Sommer 2011, die Hauptarbeiten, nach dem der Einsprache gegen den Vergabeentscheid vor Bundesverwaltungsgericht die Aufschiebende Wirkung entzogen wurde, im Frühling 2012. Somit wurde aus einem ursprünglich zwei - maximal dreijährigen Auftrag eine neue Aufgabe über gut 13 Jahre.