Das ortsbildgeschützte Zentrum von Küssnacht wird bereits heute und künftig insbesondere in den Spitzenzeiten durch Verkehr belastet. Um den sensiblen Ortskern und die Wohngebiete zu entlasten, soll eine Südumfahrung von Küssnacht realisiert werden.
Die Südumfahrung Küssnacht beinhaltet als Kernstück den 500 m langen Tunnel Burg, wovon 347 m bergmännisch, die restlichen 153 m im Tagbau erstellt werden.
Zur Verkürzung der Fluchtwege ist ungefähr in der Mitte des Tunnels ein Anschluss an einen Fluchtstollen vorgesehen, der eine Länge von rund 65 m aufweist und über einen Fluchtschacht zur Oberfläche führt. Der Fluchtstollen wird komplett bergmännisch erstellt.
Der Abschnitt Ebnet - Räbmatt der Südumfahrung von Küssnacht am Rigi liegt in einem Gebiet mit glazial vorbelasteten Sedimenten (Schotter und Seeablagerungen), welche lokal durch jüngeren Bachschutt und Schwemmsedimente überlagert sind. Der Felsuntergrund wird durch das Projekt nicht tangiert.
Im bergmännischen Tunnel werden sehr stark überkonsolidierte, steife Tone sowie stark verkittete und scheinbar kohäsive Schotter angetroffen.
Der Tunnel Burg unterquert bestehende Gebäude, Werkleitungen und Strassen mit zum Teil sehr geringer überdeckung, minimal rund 3 m.
Der Vortrieb erfolgt im Vollausbruch im Schutz eines Rohrschirms mit systematischer Brustankerung und vorauseilenden Drainagen. Die Sicherung erfolgt mit faser- und netzbewehrtem Spritzbeton.
Die Ausführung wird mit Messungen an der Oberfläche sowie im Tunnel überwacht. Zum Einsatz kommen Bohrlochmessungen, automatisierte geodätische Messungen, Schlauchwaagensysteme und Neigungsmesser im Rohrschirm.
An der Stelle des vorgesehenen Südportals des Tunnels Burg besteht eine durch Kiesabbau entstandene Steilböschung. Die verkitteten Schotter stehen momentan nahezu senkrecht, die Höhe der Böschung beträgt bis 20 m. Die Verkittung ist gemäss geologischer Prognose allein auf die hohe Lagerungsdichte zurückzuführen und geht bei Auflockerung komplett verloren.
Zur Sicherung der Steilböschung wird eine Stützmauer mit permanenten Bodenankern erstellt. Die Ausführung erfolgt in Etappen, die permanenten Bodenanker werden von oben nach unten erstellt und in die Sicherung der Bauzustände miteinbezogen.