Im Rahmen einer vorgezogenen Konzessionserneuerung des Kraftwerks Albbruck-Dogern wurden verschiedene Möglichkeiten einer Produktionssteigerung abgeklärt. Es zeigte sich, dass durch den Bau eines neuen Wehrkraftwerkes einerseits mehr Energie gewonnen, andererseits gleichzeitig auch die Umwelt gegenüber dem Ist-Zustand deutlich aufgewertet werden kann.
Das neue Wehrkraftwerk schließt sich unmittelbar an die bestehende Stauwerkanlage an. Infolgedessen blieb die Wehröffnung 5 bereits während der Bauzeit geschlossen. Herzstück der neuen Anlage ist eine Rohrturbine (Bulbturbine) mit einem Durchmesser von 6,1 m und einem Generator. Die Stahlbetonkonstruktion ist fest mit Säulen im Fundament verankert und kann durch einen Einstiegsschacht begangen werden. Eine vollautomatische Rechen-Reinigungsmaschine hält den Turbineneinlauf ständig frei von Unrat.
Eine weitere Besonderheit des Projekts ist das einzigartige Umgehungsgewässer. Kernstück der ökologischen Massnahmen war das 800 m lange und zwischen 7 bis 15 m breite naturnahe Umgehungsgewässer. Dabei handelt es sich um eine europaweit in dieser Grösse bisher einmalige Anlage. Fische, die sich am Turbinenauslauf befinden, werden dort von der Strömung angelockt und durch eine Querverbindung in das Umgehungsgewässer geleitet.