Das Hangartner Areal ist eine der letzten grossen Industriebrachen der Stadt Aarau. Der bestehende Gestaltungsplan sieht vor, das Areal mit Wohn- und Gewerbeflächen zu überbauen.
Der lineare Gewerbebau entlang der Neumattstrasse nimmt Bezug zur vorherrschenden Bebauung mit Gewerbegebäuden im östlichen und südlichen Anschluss des Areals. Die entstehenden Grünräume werden als Fortführung und Abschluss der Parklandschaft „Mittlere Telli“ ausgebildet.
Unter dem Gebäudekörper stehen die gut tragfähigen Niederterrassenschotter an. Der mittlere Grundwasserspiegel liegt knapp unter der Bodenplatte. Der maximale Grundwasserspiegel liegt ca. 1.0 m über der Bodenplatte. Eine Grundwasserabsenkung ohne geschlossene Baugrube ist, aufgrund der grossen Durchlässigkeit der Schotter, nur bis ca. 30 cm sinnvoll möglich. Aus diesem Grund wurde ein Variantenstudium mit der Interaktion Wasserhaltung – Fundationskonzept erarbeitet. Es hat sich herausgestellt, dass die optimale Lösung eine Grossbohrpfahlfundation in Kombination mit kleinen Filterbrunnen ist. Grund dafür sind die hohen Lasten (Nd = 10’000 kN) und die flachen Fundamentverdickungen der Pfahlfundation, welche nicht unter den mittleren Grundwasserspiegel reichen.
Das gesamte Untergeschoss wird aufgrund des hohen Grundwasserspiegels als weisse Wanne mit Systemgarantie ausgebildet.
Die vertikale Lastabtragung erfolgt über Stützen und die Wandscheiben der Kerne. Die Pfähle Ø 120 cm und Ø 90 cm übertragen die Kräfte zuverlässig in den Baugrund. Die Decken weisen einen Raster von 8.4 m x 8.4 m auf. Die Nutzlasten variieren zwischen 3 kN/m2 und 10 kN/m2 je nach Nutzung. Im Untergeschoss ist die Decke teilweise mit Lastwagen bis 40 t befahrbar. Die Bodenplatte und die Aussenwände im Untergeschoss werden auf den Lastfall Wasserdruck bemessen. Die horizontale Stabilisierung erfolgt über die drei Kerne, welche als gekoppelte Lochscheiben bemessen werden.