Bereits 1882 wurde für den damaligen Neubau eines Kraftwerks in Aarau ein Wasserrecht vereinbart. Mit einer neuen Konzession konnte die Axpo AG im September 2011 die Arbeiten für den Ersatzbau eines Kraft-werks vergeben. Das alte Maschinenhaus und drei Rohrturbinen wurden im Schutz von halbseitigen Fangedämmen zurückgebaut und schafften so Raum für zwei Hochwasserentlastungen und eine neue Turbine. Drei weitereTurbinen wurden revidiert und wieder montiert. Damit das Flusswasser die Turbinen in einem idealen Winkel anströmt, wurde oberhalb des neuen Maschinenhauses eine Talwegrinne ausgehoben. Neben der neuen Kraftwerksanlage realisierte man auch eine Bootsrampe und eine Fischaufstiegshilfe.
Die bestehende Wehranlage in der alten Aare blieb unverändert, auf der Zurlindeninsel wurde sie jedoch durch eine Dotierturbine, einen Fischaufstieg und eine Fischtreppe ergänzt, welche speziell für den Fischabstieg gebaut ist. Damit erhöht sich die Restwassermenge in der alten Aare auf 30 - 40 m3/Sek.
In der Vergangenheit waren die nahegelegenen Wohnquartiere im Telli und im Scheibenschachen gelegentlich von überschwemmungen betroffen. Mit den beiden Hochwasserentlastungen wird die maximale Abflussmenge deutlich erhöht, so dass auch ein Jahrhunderthochwasser mit einer Abflussmenge von 1 ‘400 m3/Sek abgeführt werden könnte. Schon während den Bauarbeiten war der Schutz der nahegelegenen Wohngebiete ein bedeutender Faktor des Sicherheitskonzepts.
Das neue Kraftwerk ging ab Mitte 2014 stufenweise ans Netz und hat eine Leistung von 11 Megawatt. Es wird jährlich etwa 64 Gigawattstunden Strom produzieren, was den Bedarf von ca. 14 ‘000 Haushaltungen zu decken vermag.