11. September 2023
Begleitet

Altlastensanierung von Schiessanlagen, Bezirk Gösgen

Stark abschüssiges und unwegsames Gelände erfordern den Einsatz von Schreitbagger.
Sukzessiver Bodenabtrag bis zum Erreichen des Sanierungsziels im Kugelfang. Sichtbar die Kugelfangkästen nach heutigem Stand der Technik.
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Unser Aarauer Ingenieurteam darf im Auftrag vom Amt für Umwelt des Kantons Solothurn die Altlastensanierung von 10 Schiessanlagen im Bezirk Gösgen projektieren und realisieren. Meist deutlich über ein halbes Jahrhundert wurde direkt auf die Papierscheibe in den dahinterliegenden Kugelfang geschossen. Das angrenzende Erdreich wurde mit den abertausenden Gewehrprojektilen aus Hartblei (Blei-Antimon-Legierung) angereichert. Entgegen dem Element Blei ist Antimon wesentlich leichter wasserlöslich und stellt eine Bedrohung für Oberflächen- und Grundwasser dar. Gestützt auf das Gewässerschutzgesetz verfolgt das Sanierungsprojekt fünf Ziele:

- Organisation, Information und Sensibilisierung aller betroffenen Akteure des Altlastenperimeters.

- Gesetzeskonforme Behandlung sowie Entsorgung mit Blei und Antimon belastetem Bodenmaterial bis zum Erreichen des Sanierungsziels von 200 mg Pb/kg.

- Nachhaltige Rekultivierung gemäss der künftigen Benutzungsbestimmung der Anlage.

- Sicherstellung eines uneingeschränkten Schiessbetriebs sowie der Bodennutzung der Anlage nach der Sanierung.

- Entfernen der Anlage aus dem Kataster der belasteten Standorte.

Beim Bauablauf wird der Standort vorgängig gerodet. Es folgen die umfangreichen und teils bis 2 Meter tiefreichenden Erdarbeiten im belasteten Perimeter. Unterschieden wird die Aushubfraktion in Material Typ S (Sonderabfall, in die Bodenwaschanlage) und Typ B (Abfall, in die Deponie). Bei Anlagen ausser Betrieb werden die Betonbauten (Zeigerstände) abgebrochen und rezykliert. Der Erfolg der Sanierung wird mit einer analytischen Sohlbeprobung belegt, ehe der Standort mit sauberem C-, B- und A-Horizont rekultiviert und der Nachfolgebewirtschaftung übergeben wird.

Nach einem witterungsbedingt schwierigen Start zu Beginn des Jahres hat das Projekt mit dem ausgesprochen schönen, warmen Sommer richtig Fahrt aufgenommen. Bereits wurden über dreiviertel der Anlagen fertiggestellt und der weiteren Verwendung übergeben. Der Erfolg ist messbar, wurden doch bereits mehrere Tonnen Blei nachhaltig aus dem Boden entfernt.